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Pressereaktionen zu "Die nicht gelangweilt werden wollte"

Literarische Kostproben herausgegeben vom Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen
Ausgabe 78 / 2009, Wien

Rezension von Helga Helnwein

Uta Franck „Die nicht gelangweilt werden wollte“, Roman, novum Verlag, 203 Seiten, broschürt.

Die Protagonistin des Romans, namens Sünje Giboldehausen, ist eine freiheitsliebende junge Frau. Beruflich arbeitet sie als Buchhändlerin und ihr Hobby ist das Malen.Um ihre Bilder fachkundig bewerten zu lassen, wendet sie sich an den Künstler Ole Mathießen. Er ist verheiratet und viele Jahre älter als sie. Es entwickelt sich eine Liaison zwischen den beiden. Sie ist Geliebte für ihn und doch genießt sie weiterhin ihre gewohnte Freiheit. So ist sie gebunden und doch frei.
Der erfahrene Künstler unterstützt sie in jeder nur erdenklichen Weise. Er liest in ihren Bildern und in ihrer Seele. So wichtig auch die Entwicklung für sie als Malerin ist, ihr Platz ist nur an zweiter Stelle. Das wird ihr grausam bewusst gemacht, als Mathießen erkrankt. Nun braucht er nur seine Frau. Sünje schickt er fort. Sie fühlt sich von ihm verlassen und fällt in tiefe Verzweiflung. Er hat sie verraten und sie bleibt zurück.
Der Schwerpunkt des Romans ist Sünjes Werdegang als Künstlerin und ihr Scheitern im Leben. Sie betrachtet die Ehe als Gefährdung für ihr Schaffen als Künstlerin.
Der Roman ist in Hochsprache, in flüssigem Stil geschrieben. Es ist eine spannende Erzählung über menschliche Beziehungen. Ein faszinierendes Buch.

Mag. Sandra Jusinger, Cheflektorat des Novum Verlages

Mir ist der Anfang von Texten sehr wichtig, weil ich daran den Umgang des Autors mit dem Aufbau des Inhalts erkennen kann. Ihr Text setzt abrupt ein und zeigt dem Leser ohne große Vorankündigung die Protagonistin des Romans. Von Beginn an konnte ich mich hineinversetzen in Sünje, wie sie sich rekelt auf dem Sofa. Sie haben einen einnehmenden Schreibstil. Die Textpassagen laufen flüssig ineinander über und tragen den Leser quasi mühelos von Satz zu Satz tiefer in die Handlung. Kurz gesagt: Ihr Buch liest sich gut. Man nimmt Ihr Buch zur Hand und gleitet in die Welt des Romans. Der Inhalt ergibt sich aus Ihrer präzisen und tiefen Schilderung der Charaktere.

Uta Franck: "Die nicht gelangweilt werden wollte" von Klaudia Biedermann

Uta Franck erzählt in ihrem zweiten Roman von Sünje Giboldehausen, die nach dem Tod ihrer Eltern allein in ihrem Elternhaus lebt und in der Kleinstadt Melstedt (Schleswig-Holstein) eine gutgehende Buchhandlung führt. Der berufliche Erfolg gibt ihr die Möglichkeit, ihrer Begabung als Malerin nachzugehen und ihren eigenen Stil zu entwickeln.

Mit ihr entdeckt der Leser ein anderes Sehen der Natur und des Gegenständlichen, woraus sie Details entnimmt und verfremdet. Das Malen ist ihr tiefes Bedürfnis und Lebenssinn und ihre Bilder „in ihrer Gesamtheit emotionale Zeichen, die es zu entschlüsseln gilt“, wie es ihr Galerist in seiner Laudatio ausdrückt. 
Sünje beobachtet sehr genau die norddeutsche Landschaft (Heimat der Autorin), die Menschen und sich selbst. Sie steht permanent in dem Spannungsverhältnis zwischen der Künstlerin, die das Alleinsein für den Schaffensprozess und ihre Selbstverwirklichung braucht und der Frau, die Angst davor hat, sich in einem Menschen zu verlieren, von ihm vereinnahmt zu werden und gleichzeitig Angst vor der Einsamkeit hat. Dies spiegelt sich in ihren Beziehungen zu Männern, die alle ihren tiefen widersprüchlichen Gefühle und Bedürfnisse letztendlich nicht verstehen und aushalten können. Nur einer, Ole Mathießen, erkennt ihr Wesen und unterstützt sie auf ihrem Weg. Obwohl verheiratet, beginnt er eine Affäre mit ihr; sie brauchen sich gegenseitig, er sie als Muse, sie fühlt sich geliebt und verstanden. Diese Liebe muss sich aber immer verstecken, denn er lebt mit seiner Frau in einer symbiotischen Beziehung: Er braucht sie für das Alltägliche, denn sie hat sich das Versorgen ihres Ehemannes zur alleinigen Lebensaufgabe gemacht. 
Damit ist Sünjes Liaison mit ihm immer etwas Besonders, frei von Alltäglichem. Als er schwer erkrankt, schickt er sie weg. 
Uta Franck stellt die Gefühle und das Wesen der Figuren, vor allem der Hauptperson, sehr differenziert und auf vielfältige Art dar. Es spiegelt sich wider in den Handlungen, Gesprächen und Gedanken aber auch in der Wahrnehmung von Natur und Landschaft, im Schaffensprozess des Malens. Man taucht ein in ein fremdes Leben, das auch immer wieder vertraute Züge aufweist. Der Autorin gelingt es mit ihrer klaren Sprache, dass man als Leser mitfühlt, sieht, denkt, ja über das Ende hinaus. 

Eine empfehlenswerte Lektüre – nicht nur für Frauen.

Gemeinde Dahlem Mittagsblatt
Kronenburger Kunst-und Kulturtage vom 12. Sept. bis 14. Sept. 2008

„Die Lesereihe  beginnt mit der Kelkheimer Schriftstellerin Uta Franck mit Auszügen aus ihrem neuen Roman „Die nicht gelangweilt werden wollte“
Sie ist in Kronenburg eine alte Bekannte und hat bereits mehrmals im Kunststall und im ehemaligen Buchkaffee gelesen.Auch kennt man sie von den Schreibwochenenden im Unterdorf, wo sie sich mit anderen literarisch Interessierten zum gemeinsamen Schreiben trifft. Eine ihrer Erzählungen
„Elisabeth Levenstedt“ spielt zum Teil in einem Haus im Kronenburger Unterdorf.“

Offenbach Post,
27.09.2008

Druckfrisches vom Offenbacher Bücherturm
„Uta Franck brachte ihren gerade noch rechtzeitig ausgelieferten Künstlerroman mit dem Titel „Die nicht gelangweilt werden wollte“ mit.
Er handelt von der Furcht vor der Tristesse und Monotonie eines sich ständig wiederholenden Alltags, von der Angst, sich schnell mit einem Partner zu langweilen, von Einsamkeit und dem Wunsch nach Glück und Freiheit. Die Zuhörer erkundeten die sensibel dargestellte Gefühls-und Erfahrungswelten einer Frau, die ihr Glück als Geliebte und nicht als Ehefrau zu finden scheint.“

F. Ehrhardt

Kelkheimer Zeitung,
9.10.2008

Uta Franck liest aus ihrem neuen Roman
„Dieses Buch spielt in der Heimat der Autorin, in Schleswig-Holstein.Die bittersüße Liebesgeschichte, eigentlich mehr bitter als süß, erzählt im
Grunde genommen von einem sehr alternden Künstler, der mit einer jungen Frau anbandelt und mit ihr die Liebe aus seiner eher egoistischen Sicht pflegt.“

Peter Hillebrecht

Kelkheimer Bote,
11.10.2008

Romanlesung mit Uta Franck
„Sünje glaubt, ihr Leben optimal organisiert zu haben, aber gegen das Gefühl von Verlassenheit und Einsamkeit muss sie ständig ankämpfen. Mit unverbindlichen Liebesbeziehungen versucht sie sich zu betäuben.
Die fiktive Geschichte von Sünje und dem Künstler Ole Mathießen stellt Uta Franck in die reizvolle-herbe Landschaft von Dithmarschen, Husum und Kiel (Melstedt ist Meldorf).“

Die nicht gelangweilt werden wollte

In ihrem ersten Roman „Elisabeth Levenstedt“ erzählt Uta Franck von einer Frau, die den traditionellen Lebensweg wählt. Die gelernte Krankenschwester heiratet jung, bekommt zwei Kinder und lebt als Hausfrau und Mutter. Als der Ehemann ihr untreu wird, bricht ihre kleine Welt zusammen.

Anders sieht der Lebensentwurf der 33-jährigen Sünje Giboldehausen in Uta Francks zweitem Roman aus. Sünje, eine moderne junge Frau, ahnt, dass Ehe und Kinder eine Falle für sie sein könnten und behauptet, sich nicht langweilen zu wollen, deshalb heiratet sie nicht. Nichts wäre für sie „grauenhafter als ein Ehemann, der immer dieselben Redewendungen gebraucht, der in Stammtischmanier über Politiker herzieht oder der einzig und allein über technische Probleme von irgendwelchen teuren Autos redet.“

Sie ist von Beruf Buchhändlerin. Weil sie abends noch Zeit und Kraft hat, besucht sie einen Kursus für Aquarellmalen. Bald darauf versucht sie sich sogar in Ölmalerei. Sie bemerkt, dass sie Talent hat. Durch diese für sie neue Tätigkeit ergeben sich viele Kontakte zu anderen Menschen.

Sünje glaubt, ihr Leben optimal organisiert zu haben, aber gegen das Gefühl von Verlassenheit und Einsamkeit muss sie ständig ankämpfen. Mit unverbindlichen Liebesbeziehungen versucht sie sich zu betäuben.

Der Roman ist gut gegliedert, ist in einer klaren, leicht verständlichen Sprache geschrieben und erzählt eine spannende Geschichte von Liebe, erotischen Abenteuern und beruflichem Erfolg als Künstlerin. Er spielt im norddeutschen Raum: in Dithmarschen, Husum und Kiel. Melstedt ist die Stadt Meldorf, in der die Autorin aufgewachsen ist. Die Beschreibung des Deiches, des Vorlandes und des Meeres spiegelt Sünjes Einsamkeit. „Wenn sie nach Osten fuhr, kam sie in den Bereich der Geest mit den Knicks, den auffällig kleinen Wiesen und Feldern und den verstreuten Waldstücken. In Richtung Westen erstreckte sich die Marsch, ein flaches , eintöniges Land, nur unterbrochen von Höfen, die von Bäumen umgeben waren. Sie dienten als Windschutz, genauso wie die Knicks, die das Forttragen der Bodenkrume verhindern sollten. Besonders reizvoll waren die Schleuse und der Hafen.“ 
Die fiktive Geschichte von Sünje und dem Künstler Ole Mathießen stellt Uta Franck in diese reizvoll-herbe Landschaft, die ihr vertraut ist.
Uta Franck, Die nicht gelangweilt werden wollte, Novum Verlag 2008

Lesung von Uta Franck mit Raphael Wolf am Saxophon am 21.10.08 um 19.30 Uhr im Jazzclub im Vereinshaus Hornau, Hornauer Straße 102

Kelkheimer Zeitung,
16.10.2008

Uta Franck mit ihrem neuen Roman    Die Frau, die nicht gelangweilt werden wollte
„Die Frage sollte sich anders herum stellen: Wie sieht das aus mit Männern, die mit vielen Frauen Sex haben? Sünde? Sünje nimmt sich eigentlich nur das, was Männer für sich als selbstverständlich erachten. Liebes-Episoden, die bis auf die Wolga reichen und doch immer wieder in die Heimat zurückführen, nach Melstedt, der Kleinstadt mit dem großen Marktplatz, mit der Stadtkirche, der Sparkasse und den flachen Straßen, auf denen man so gut mit dem Fahrrad vorwärts kommt. Die Stadt, die in so vielen Dingen auch Kelkheim ähnelt, nur fehlt dort ein Taunus.“

Peter Hillebrecht

Höchster Kreisblatt,
19.10.08

Uta Franck liest aus ihrem neuen Roman
„Sünje Gieboldehausen ist eine Karrierefrau: Sie hat Erfolg bei der Arbeit, aber im Privatleben hapert es. Sie weigert sich zu heiraten, weil sie sich auf keinen Fall mit einem Ehemann langweilen möchte. Die Beziehung zu einem verheirateten Mann kommt ihr deshalb zunächst entgegen. Ob es ihr tatsächlich reicht, einen Mann zu teilen?“

Sieberhagen

Höchster Kreisblatt,
27.10.08

Keine Langeweile mit Uta Franck
„Der alternde Künstler Ole, den sie bewundert und dann liebt, spricht ihr zu. Später bleibt Florian, ihr junger Zeichenlehrer, in ihrem Häuschen und Bett, sie liebt dann eben zwei Männer, einen alten und einen jungen…

Danach geht der Weg von Sünje als Künstlerin steil nach oben, sie wird selbstbewusst. Es gibt weitere Lesestücke über Techniken des Malens, Gespräche über Künstler in der Isolation und den Narzissmus des Malers. Martin Walser und Sigmund Freud werden zitiert.“

kic

Kelkheimer Zeitung,
30. 10. 2008

Ein Buch, das nicht langweilen will
„Ihre Romanheldin Sünje Gieboldehausen hätte sich sicherlich gefreut über so viel Gäste bei einer Vernissage ihrer Bilder, wie sie zu Uta Franck bei der Vorstellung ihres neuen Romans „Die Frau, die nicht gelangweilt werden wollte“ in den Kelkheimer Jazzclub gekommen waren. Bis auf den letzten Platz war in dieser Veranstaltung der Kulturgemeinde alles besetzt und schon in der Pause kamen die ersten Leser zur Autorin, die das Buch gleich mit nach Hause nehmen wollten. Uta Franck signierte denn auch fleißig ihr neues Werk.“

Peter Hillebrecht

Besprechung von Connie Albers

Die Frau, die nicht gelangweilt werden wollte

Die Männer kommen nicht sehr gut weg in Uta Francks Roman. Sünje, eine verhuschte Kleinstadt-Buchhändlerin, die ihre Liebe zur Malerei entdeckt hat, ist die Hauptperson dieses Buches.
Als sie, von Selbstzweifeln geplagt, das Urteil eines bekannten Malers erbittet, ahnt sie noch nicht, dass das ihr Leben von Grund auf verändern wird. Ole Mathießen, alternder Künstler, verliebt sich in die junge Malerin, die sich natürlich sehr geschmeichelt fühlt und diese Leidenschaft erwidert.

Dennoch tauchen auch immer wieder andere Herren in Sünjes Leben auf, angefangen vom egozentrischen Florian über den aufdringlichen Vogelwart Eike bis hin zum, zugegeben zunächst sympathisch wirkenden Forstwirt Michael, der sich dann allerdings als sehr besitzergreifend entpuppt, was die Leidenschaft Sünjes auch wieder schnell erkalten lässt.
Zwischendrin darf auch noch eine kroatische Reisebekanntschaft kurzzeitig bei ihr einziehen und als Urlaubsbegleiter fungieren. Diese Beziehung scheitert allerdings am jugendlichen Alter und an der kleptomanischen Veranlagung des jungen Mannes.

Also, diese Sünje lässt sich meiner Meinung nach ziemlich vereinnahmen von den Kerlen und lässt sie vor allem ziemlich schnell in ihr Leben und ihr Haus(!!) einziehen. Menno, Sünje,! Denk doch mal nach, die wollen sich alle nur den Hintern bei dir wärmen, merkste das nicht??

Und der Einzige, der, der wirklich die Hauptrolle hat in dieser Geschichte, kommt am Ende auch ziemlich schlecht weg. Nicht genug, dass er von Krankheit gebeutelt wird, plötzlich stellt auch noch seine Frau, die jahrelang alles in Kauf genommen hat, Ansprüche, indem sie sich in Leiden flüchtet und Ole dadurch an sich fesselt. 

Und das Ende zeigt dann mal wieder ganz deutlich, auf wen und auf was man sich im Leben hundertprozentig verlassen kann: Wenn’s eng wird, wenn’s brenzlig wird, macht Mann einen Rückzieher und zieht aus lauter Angst vor Scherereien den Schw… ein und Frau, die ihre besten Jahre geopfert hat, bleibt im Regen stehen.
Und wenn sie nicht gestorben ist, dann steht sie da noch heute. Hoffentlich hat sie einen Schirm dabei. 

Liebe Frau Franck!

Ich habe Ihr Buch mit Vergnügen gelesen und hoffe, die kleine Kritik oben ist hilfreich. Interessant an der Lektüre fand ich, dass eigentlich nur Sünje geschildert wurde. Die anderen, vor allem die Männer, wurden nur aus der Sicht der Hauptperson geschildert. Nur ganz am Schluss, kam man noch mal in den Genuss, an der Person des Ole Mathießen teilzuhaben.

Soll ich mich nun freuen, dass Sie Ähnlichkeiten bei mir mit der Hauptperson festgestellt haben? Ich sag mal ja! Denn die Sünje ist doch ne ganz Sympathische und eigentlich steht sie mit beiden Beinen auf der Erde. Und sie hat einen Job, ein Haus und ist begabt und kreativ. Herz, was willste mehr? Und sie hat die Chance, noch mal den Richtigen zu finden, wenn sie denn will. Jung genug isse ja noch und noch ist nicht aller Tage Abend!

Ich freue mich, dass wir uns kennen gelernt haben und dass ich endlich mal ein Buch von Ihnen gelesen habe.

Ganz liebe Grüße von einer, die auch nicht gelangweilt werden will!

Connie Albers